Freitag, 7. November 2008

Endlich in Bucaramanga!

Soooooo....endlich hab ich mal Zeit ein bisschen was zu schreiben! Seit Dienstag ist natuerlich viel passiert und ich denk mal, ich werd die Haelfte davon vergessen aber naja...was solls ;)
Am Dienstag bin ich also dann um ca. 16 Uhr Ortszeit mit Erik am Flughafen in Bogota angekommen, der fuer eine Millionenstadt wie Bogota wirklich ueberraschend klein ist und auch nicht grad wirklich als sonderlich modern beschrieben werden kann...
Dort wurden wir dann von Ana-Maria, einer wirklich netten Mitarbeiterin von AFS abgeholt und dann ging auch schon der Nervenkitzel der besonderen Art los!! Der Verkehr in Bogota....sowas kann man nicht beschreiben, das muss man echt erlebt haben!!! Die fahren wie die Irren, Spurwechsel hin und her, da wird sich einfach von Seitenstrassen hineingequetscht (Vorfahrt??? lol) und aus ner dreispurigen Strasse wird auch gern mal ganz kreativ eine fuenfspurige gemacht! Sowas wie anschnallen gibts da auch hoechstens vorne, hinten ist das keinesfalls ueblich! Erik und ich sassen da also bei Ana-Maria im Auto, gerade erst angekommen und da sie eben was den Fahrstil angeht auch eine typische Kolumbianerin ist (ok ich dek mal mit einem nicht total durchgeknallten und voellig angstfreien Fahrstil wuerde dort keiner ueberleben..) war das erste Gefuehl in der neuen Heimat wohl eher mit Todesangst zu vergleichen ;)
Tja wir dachten wohl es geht nicht mehr schlimmer...bis wir dann das erste mal Taxi fuhren...
Im Allgemeinen braucht man durch Bogota auch ewig mit dem Auto, aber falls man mal Hunger bekommen sollte findet man immer leicht lebensmuede und gar nicht aufdringliche Menschen auf der Strasse, die einem Bananen und aehnliches andrehen wollen.
Busfahren ist auch so eine Sache...sehr klein, sehr eng, vorkriegsaehnlicher Zustand (aber Volkswagen!!!) und die Busfahrer drehen sich waehrend des Fahrens auch ganz gern mal um, um sich von neu eingestiegenen Fahrgaesten bezahlen zu lassen! Es steigen dann auch gerne mal irgendwelche Leute ein, die wie ein Wasserfall reden und jammern und einem fuer Geld irgendwelche Sticker andrehen wollen, wenn man also nicht rechtzeitig nein sagt, hat man schon so ein Ding an sich kleben und muss dafuer bezahlen...)
Die Strasse ueberqueren ist in Bogota auch nicht gerade eine entspannte Angelegenheit. Die Strassen sind meist mehrspurig, Zebrastreifen und Ampeln sind eigentlich nur sehr unkreativer Strassenschmuck, die Autos sind durch ihre Geschwindigkeit und die staendigen unberechenbaren Spurwechsel schwer einzuschaetzen und es gibt auch immer mal wieder offene Schaechte, weil die Kanaldeckel geklaut wurden...(ok hab ich jetzt nur einmal gesehen, aber waer fast reingefallen)
Im grossen und ganzen war aber unser erster Tag in Bogota relativ entspannt, wenn man vom Jetlag und der Hoehenluft dort mal absieht. Bei AFS trafen wir dann Marcela, eine Kolumbianerin, die mal fuer ein Jahr in Deutschland war und die uns ein bisschen von Nord-Bogota, dem Stadteil indem sich das AFS Buero und unser Hotel befanden, zeigte. Dabei stellten wir auch gleich mal fest, dass Essen in Bogota (obwohl sie als die teuerste Stadt Kolumbiens gilt) abnormal billig ist! Wir waren in einer Art Cafe, hatten einen Eisbecher, eine grosse Sprite und einen Jugo (das sind hier frischgepresste Saefte, einfach der Hammer! Egal wo man hinkommt kann man so ziemlich jeden Saft kriegen: Mango, Papaya, Brombeere, Mandarine, Ananas, usw. und die sind nie aus der Flasche oder Tetra Pack, immer frisch gepresst!!) und insgesamt haben wir dann vielleicht umgerechnet 4 Euro gezahlt mit Trinkgeld (das immer schon eingerechnet ist, aber man muss es nicht zahlen wenn man nicht will)
Spaeter im Hotel (ich hatt natuerlich das etwas schoenere Zimmer als Erik, der sogar auf einem anderen Stockwerk untergebracht war..naja, wer weiss was wir sonst machen wuerden...) durfte ich dann erstmal die kaelteste Dusche, die ich je gehabt hatte erleben (ein Eisbach waere nichts dagegen gewesen!) weil ich das ganze System irgendwie nicht kapiert hatte (System = 5 stunden Wasser laufen lassen bis warmes kommt)
Am naechsten Tag war ich dann natuerlich wegen der Zeitverschiebung erstmal schon um 4e wach (sollte noch oefter passieren) und nach dem Fruehstueck (natuerlich Jugo und frisches Obst) trafen wir dann Phillip, ein FSJler, der schon seit 2 Monaten in Bogota lebt und uns bei den ganzen Behoerdengaengen helfen sollte (sich allein in Bogota zurechtzufinden ist am ersten Tag wirklich unmoeglich)
Nachdem wir also die ganze Stadt abgelaufen waren (Fotos machen und Geld einzahlen fuer Ausweis, 500 Fingerabdruecke geben und schlimmer Stich in den Finger zwecks Blutgruppenbestimmung) durften wir dann ganze 3 Stunden im DAS warten, um den Ausweis zu bekommen, den wir jetzt dann allerdings doch erst am Montag kriegen. Naja die Wartezeit verbrachten wir indem wir uns mit einem Typen aus Chile unterhielten (Hauptsaechlich ueber Deutschland und darueber, dass Amsterdam NICHT zu Deutschland gehoert, was hier viele denken) und mit einer leicht engstirnigen Chinesin diskutierten.
Abends ging es dann mit Marcela ins El Corral, das ist praktisch der Mc Donalds Kolumbiens nur tausendmal besser!
Am naechsten Morgen gabs dann endlich mal ne warme Dusche fuer mich und an der Rezeption versuchte ich wie jeden Moren zu verstehen, was genau die Frau dort jetzt schon wieder von mir wollte. Man muss auch, wenn man das Hotel verlaesst immer darauf warten, dass jemand kommt und das riesen Eisentor aufschliest, mit dem das Hotel umgeben ist.
Dann gings zu AFS, wo wir Phillip trafen und los gings mit der naechsten wahnsinnig lustigen Taxifahrt zur Deutschen Botschaft, wo wir uns anmelden sollten (allein wuerd ich mich hier glaub nie Taxifahren trauen, man wird von denen so uebers Ohr gehauen wenn man nicht aufpasst und man weis auch nicht wirklich, ob der Taxifahrer nicht irgendwas im Schilde fuehrt und du im naechsten Moment ohne Geld dastehst)
In der Botschaft ging dann alles ganz schnell, obwohl der Aufzug uns die ganze Zeit nur verarscht hat (wir druecken auf 7, er faehrt hoch, sammelt bei 5 jemanden ein und faehrt dann wieder runter...)
Speater konnten wir dann endich mal einen anderen Teil von Bogota sehen (unserer war eher "modern" sofern man das so bezeichnen kann und sehr sicher). Wir fuhren also nach Downtown Bogota, mit Phillip als Begleitung, da dieser Teil nicht gerade sehr sicher ist und man als Auslaender, gerade wenn man neu ist, dort nicht allein rumlaufen sollte. Dort sah es dann schon eher so aus, wie man sich eine typische suedamerikanische Stadt vorstellt. Allerdings liefen dort auch wirklich sehr suspekte Typen rum und wir fuehlten uns jedesmal sehr unwohl wenn wir die Camera rausholten, um Fotos zu machen.
Nach einer super Pizza und einem kleinen Votrag bei AFS ging es dann erstmal wieder ins Hotel, da wir echt total fertig waren (ich hoff, das mit dem Jetlang gibt sich bald)
Abends ging es dann in eine Art Bar, nachdem wir noch in einer Shoppingmal beim Mc waren (die Leistung der Mitarbeiter dort ist der wahnsinn, selbst wenn nichts los ist brauchen die fuer nen simplen Burger ne gefuehlte Stunde).
Die Shoppingmals hier sind riesig (man kriegt dort echt alles) und die haben auch ewig offen! Supermmaerkte haben eh 24 Stunden am Tag offen und dort kriegt man ebnfalls einiges mehr als in den meisten unserer Supermaerkte)
Trotz der Hoehenluft war es noch relativ warm an diesem Abend und wir sassen draussen in der Bar uns spaeter dann auch noch im Park, wo wir uns noch mit ein paar Kolumbianern unterhielten (es ist der wahnsinn wie spitz kolumbianische Frauen auf europaeische Maenner sind!!)
Tja, dann am naechsten Tag hiess es fuer mich, rein in den Flieger nach Bucaramanga und zu meiner Gastfamilie. Der Flug war der Wahnsinn, ueber die Anden, aber nicht die Art von Gebirge wie bei uns sondern vielmehr ganz viele Klippen, Schuchten mit Fluessen und alles natuerlich mit tropischen Pflanzen bewachsen. Und mitten drin, eingebettet in das ganze lag dann auf einmak Bucaramanga, war echt ein super Anblick! Die Landung war ebenfalls der Wahnsinn, da der kleine Flughafen dort auf einerm gegebueberliegenden Berg, direkt an einer Klippe liegt und man direkt auf Bucaramanga hinuntersehen kann!
Beim Aussteigen kam dann der erste Klimaschock. Vom etwas frischeren Klima und Hoehenluft in Bogota zu tropischem Klima in Bucaramanga!
Nachdem dann mein Koffer (als so ziemlich der letzte endlich da war) gabs dann die wirklich herzliche Begruessung meiner Gasteltern (hab auch Blumen gekriegt). Meine Gastmama sricht leider kein Englisch, ich werf ihr einfach immer die paar Brocken spanisch hin, die ich mittlerweile kann, das geht schon ;)
Die Fahrt zum Haus in die Stadt war auch super, rein in die Schlucht (spaeter wieder den Berg hoch) ueberall Palmen, sauheiss....n super Ausbick!!
Also meine Gasteltern scheinen schon Geld zu haben. Wir wohnen in ner exclusiven Wohngegend, mit abgesperrten Wohnpark, Swimming Pool etc. und natuerlich ganz viel Palmen ;) ) Die Haeuser sind zwar relativ klein, auch mein Zimmer aber es ist trotzdem alle sehr schoen und der Ausblick von hier aus auf einen Grossteil der Stadt ist wirklich genial!
So ich bin jetzt zwar noch lang nicht fertig, muss aber auch leider jetzt los, einkaufen etc. mit meiner Familie, hab ja kaum Klamotten...und auch keinen Foehn...ja Hans, ich erzaehl dir n anderes mal, wie dringend ich nen Foehn und nen Adapter gebraucht haette!
Also dann, den Rest erzaehl ich ein anderes Mal!!!

1 Kommentar: