Montag, 13. April 2009

Auf gehts ab gehts 8 Tage wach....

Wanna go surfing??


Me dicen el desaparecido....lalalala.....

Sers, bin wieder zurueck!!! Aus dem eigentlich geplanten einwoechigen Aufenthalt in Pasto (Kolumbien) wurde spontan ein leicht verpeilter Bustrip mit ein paar mir bis dahin noch voellig unbekannten Studenten aus Bogota und Cali an die Pazifikkueste Ecuadors, genauer gesagt nach Montañita, einem kleinen Dorf direkt am Strand gelegen...Paradies fuer Surfer, Backpacker und kontinuierlich bekifft um Lagerfeuer am Strand tanzende Rastahippies...kurz gesagt: genau das Richtige fuer uns!!!

Aber erstmal natuerlich wie immer (jjaaaa wer weis es????) genau!!! ganz von vorne:


Samstag, 4.4.2009, 4.00 Uhr morgens


Nach nur ca. 2 Stunden Schlaf tappe ich frisch wie ein Fruehlingsmorgen ins Bad um dort erst mal 5 Minuten zu ueberlegen, was ich dort eigentlich wollte und warum ich ueberhaupt aufgestanden bin...achja...ich wollte ja nach Pasto!! Was ich dort genau wollte?? Keine Ahnung...einfach nur mal raus aus Bucaramanga!
Am Abend zuvor hatte mich noch Monica (leicht durchgeknallte AFS-Mitarbeiterin, bei der ich fuer diese Zeit Unterschlupf finden sollte) angerufen und mir mitgeteilt, dass ihr Sohn wohl mit ein paar Freunden nach Ecuador fahren wuerde und ich ja mitgehen koennte, wenn ich wollte. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt mir Pasto und den Sued-Westen Kolumbiens mal naeher anzuschauen aber joa....hoerte sich doch nicht schlecht an!! Mal kucken!
Nachdem mir dann auch eingefallen war, was ich eigentlich im Bad wollte war auch auf einmal schon das Taxi da (seit wann so puenktich???) und schon befand ich mich mal wieder auf der Bergstrasse rauf zum Flughafen Bucaramangas...seltsamerweise schon wieder bei absolutem Weltuntergangswetter...von den Steilheangen rechts und links kamen regelrechte Wasserfaelle herunter und weiter oben lagen dann schon einige nicht unbetraechtlich grosse Felsbrocken auf der Strasse...
Vertrauen in das ganz bestimmt stabile gelbe Blechding, das sich Taxi nennt....ooohhmmmmmmm......
Seltsamerweise kam ich dann doch heil nach Zwischenstopp in Bogota in Pasto an, wo ich sogleich von Monica empfangen wurde. Total liebe Person, die aber auch sehr sehr seeeehr gerne redet....gerne und viel...
Naja Wetter in Pasto war genial, die Landschaft mit dem vielen gruen, den Bergen und dem Vulkan (der gerade aktiv ist) ebenfalls.

Ums kurz zu machen:

Tagsueber war ich an der Laguna de Cocha und einem kleinen Dorf in Kolumbien, dessen Haeusser alle im Schweizer-Stil gebaut sind...warum konnte mir keiner sagen...hat vielleicht mal ein Schweizer gegruendet (nennt sich Schweizer-Pasto oder so aehnlich...lol....)

Laguna de Cocha



Trotz 95% geiles Wetter erwisch ich beim Fotografieren immer die anderen 5 %...naja...die Schweiz in Kolumbien....





Pasto...beruehmt fuer seine vielen alten Kirchen...





Der Vulkan...genau in diesem Moment gerade nicht am Rauch oder Feuer spucken....





Nein, das direkt drueber sind keine Wolken sondern Rauch des Vulkans



Abends gabs noch ein kurzes Kennenlernen meiner ebenfalls leicht durchgeknallten Reisegenossen mit denen es dann traditionsgemaess erstmal zum lecker lecker Meerschweinchen-Essen ging...mir bleibt aber auch rein gaaaaaar nichts erspart.....Die Meerschweinchen werden natuerlich ganz gelassen und am Spiess gegrillt....
man hat also spaeter keinen anonymen Fleischberg vor sich liegen sondern schlicht und ergreifend eine haesslich aussehende Ratte...also eigentlich Meerschweinchen ohne Fell...
Fuer die einen ist es ein Haustier fuer die anderen das haesslichste nackte Abendessen der Welt...;)
Geschmack...ja...irgendwie wie Huehnchen...nur...ja anders....Meerschweinchen halt....nicht so trocken wie Huenchen...aber gummiartiger ;)
Kopf hab ich im Gegensatz zu den anderen nicht angeruehrt...dafuer wurde der dann spaeter von einem leicht angterunkenen Kumpel Miguels (Sohn von Monica) quer durch die Stadt geschleppt...quasi als Wegzehrung...
Das Herumnagen an kleinen Meerschweinchenrippchen und Fuesschen war mir schon seltsam genug...da ueberlass ich die Kopfverwertung schon gerne anderen...

Da ich meinen Impfpass (Gelbfieberimpfung is wichtig beim Aus-und Einreisen) vergessen hatte, wurde mir von Miguels Vater (der sich ebenfalls Miguel nennt...die sind ja echt kreativ in ihrer Namensgebung...) noch schnell auf leeeeeiiicht illegale Weise eine Impfbescheinigung besorgt...is im Prinzip nichts wenn man bedenkt, dass...aehm...ok...ich erwaehn lieber nichts weiter schriftlich im Internet....die falsche Impfbescheinigung is auf jeden Fall nicht der Hoehepunkt was Urkunden und Dokumentenfaelschung in Kolumbien angeht.. wobei es ja in meinem Fall nicht wirklich Betrug war...war ja geimpft...;)
Somit stand der Reise nun nichts mehr im Wege!

Diesmal ging es nach phaenomenalen 5 Stunden Schlaf (ja DIE sollte ich noch zu schaetzen wissen!!!!) raus aus den Federn und Richtung Busbahnhof in Pasto. Wir wussten nicht viel...hatten kein Hotel, keine Tickets...aber irgendwie mussten wir zur Kueste Ecuadors, soviel stand fest. An sich auch nicht schwer, da das Bussystem in Suedamerika wirklich gut is...es faehrt immer ein Bus irgendwo hin...ist auch wichtig , da es sowas wie Zug nicht gibt..zumindest nicht in Kolumbien und Ecuador.

Unsere total verpeilte Reiseroute




Erstmal nahmen wir den erstbesten Bus bis Ipiales, einer kleinen Stadt an der Grenze zu Ecuador. Von dort aus ging es mit einem kleineren busartigen Etwas direkt bis zur Grenze wo dann erstmal das Aus-bzw. Einreise-Hickhack losging. Hierhin mit den Dokumenten und Reisepass abstempeln lassen, dann wieder dorthin, dann wieder etwas ausfuellen...war nicht so einfach wie in Brasilien oder Venezuela....(ok..da bin ich auch eher inoffziel ueber die Grenze gehuscht)
Als dann endlich ein Ende in Sicht war gabs fuer mich noch als I-Tuepfelchen eine kleine Schrecksekunde, als einer der ecuadorianischen Grenzpolizisten waehrend ich brav und artig Schlange stand auf mich zukam und meinte, ich solle doch mal kurz mit ihm kommen. Oh Gott...was hatte ich nur verbrochen? Illegale Einfuehrung von Meerschweinchenkoepfen? Gefaelschte Gelbfieberimpfung? War ich ne mutmassliche Koksschmugglerin?
Meine scheinbare Abfuehrung in ein ecuadorianisches Gefaengnis entpuppte sich jedoch letztendlich nur als Hilferuf der Grenzbaemten, die es mit einem Franzosen zu tun hatten, der weder Englisch (naja...paar wirre Woerter konnte er aneinander reihen) noch gut Spanisch sprach. Wie guuuuut, dass ich sooo lange Franzoesisch gelernt hatte und alles ja auch wirklich alles in ueber 5 Monaten Kolumbien vergessen hatte....ich bekam wirklich gar nichts mehr raus...nicht mal den einfachsten Satz...mein Hirn weigerte sich instaendlich etwas anderes ausser Deutsch, Spanisch oder Englisch zu produzieren....
Zumindest verstand ich ganz genau, was die Grenzbeamten zu erklaeren versuchten, naemlich dass der gute Mann sich bei seiner Reise quer durch Suedamerika keinen Stempel in Ecuador geholt hatte als er aus Peru eingereist gekommen war (ok ich haette auch nicht gewusst, dass Ecuador da so penibel ist) und sich die letzten Wochen somit illegal in Ecuador aufgehalten haette. Was wiederum bedeutete: 200$ Strafe...nicht schlecht
Nach kurzer Ueberlegung entschied ich mich, es dem armen Franzosen auf Englisch beizubringen, da er ja schon die Grenzpolizisten auf Spanisch nicht verstanden hatte...war nicht leicht...alles hat er denke ich nicht verstanden...was er allerdings verstand war die Sache mit 200$ zahlen...also praktisch das Wesentliche...woraufhin dann auch ein Wortschwall in Franzoesisch ueber die in diesem Fall armen Grenzpolizisten ging..der Inhalt war ohne weiteres ohne die geringsten Franzoesischkenntnisse zu verstehen...
Ich zog mich dann aber auch leicht unauffaellig wieder zurueck um nicht doch noch etwa fuer vorausgegangenw contratraditionelle Meerschweinchenkopfmissachtung festgehalten zu werden.

Noch kurz ne Flasche Rum im Duty-Free Shop besorgt (auf den Schreck ;) ) und schon ging es weiter mit dem Taxi bis zum Busbahnhof in Tulcan (Ecuador) wo auch schon Dank des wirklichen tollen Bussystems ein Bus zur Verfuegung stand, der uns in ca 15 Stunden ueber Quito (Hauptstadt Ecuadors) bis nach Guayaquil bringen sollte. Da wir eh nichts besseres zu tun hatten verbrachten wir unsere Zeit damit, 2 Flaschen dieses eher gewoehnungsbeduerftigen alten Rums zu leeren. Machte die Fahrt kuerzer und meine Sorgen, dass ich zu wenig Geld haette (nach dem Wechsel zu Dollar ja noch weniger) loesten sich auf...in Rum...zumindest fuer eine Weile.


Die feuchtfroehliche Busfahrt




Irgendwo in Ecuador....

















Irgendwann...ich weis gar nicht mehr wann (bei so viel Zeit auf Achse verliert sich das Zeitgefuehl...) auf unserem Roadrip quer durch Ecuador passierte es dann:
Wir ueberfuhren den Aequator......
Ein ganz besonderes Erlebnis fuer mich, da sich der Vorgang des Ueberfahrens bei mir bis jetzt nur auf suizidgefaehrdete Eichhoernchen und sich mitten auf der Strasse begattende Katzen beschraenkt hatte.
Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten wir dann Quito, die Hauptstadt Ecuadors. Sehr gross, sehr schoen, gerade was viele Stadtteile angeht, in denen die Haeuser dem Baustil nach sehr an Italien erinnerten. Hochhaeuser gibt es nicht wirklich...alles sehr weit gedehnt, typischer suedamerikanischer Baustil (abgesehen von dem antik wirkenden). Hoch ueber der Stadt auf einem Berg thront eine hell erleuchete Statue, aehnlich der in Rio....vll war sie wirklich da...vll nur eine Folge des Rums der sich im Magen mit vielleicht noch vorhandenen Meerschweinchenresten sammelte...sah auf jeden Fall sehr schoen aus.
Nach kurzem Aufenthalt am Busbahnhof ging es wieder los, Richtung Guayaquil. Mittlerweile war es Nacht und wir schon seit ca. 14 Stunden auf den Beinen.

Trotz der Dunkelheit waren immer noch die endlosen Bananenplantagen und andere Teile der Landschaft zu sehen, an denen wir auf dem Weg mitten durchs ecuadorianische Nichts vorbeikamen. Die Staedte anfangs noch belebt wurden immer verlassener je spaeter es wurde.
Irgendwann (ich hatte tatsaechlich 5 Minuten geschlafen) wurde ich unsanft aus meinen Traeumen gerissen...ein Soldat oder auch Polizist bruellte etwas quer durch den Bus...den Rest bekam ich noch mit, naemlich etwas von alle aussteigen und schwangere Frauen duerften sitzenbleiben. Nach kurzer Orientierungsphase in der ich feststellte, dass es ca. 1 Uhr nachts und ich offenbar leider nicht schwanger war rappelte ich mich auf und tappte immer noch leicht verwirrt mit den anderen nach draussen.
Dort mussten sich dann erstmal alle maennlichen ebenfalls nicht schwangeren Wesen der Reihe nach wie Schwerverbrecher mit den Haenden gegen den Bus stemmen und sich durchsuchen lassen.
Wir Frauen blieben unbeachtet...koennte ja auch nie passieren dass im Falle einer Kontrolle einfach uns die Tasche mit dem Koks, dem Maschinengewehr und eventuellen Meerscheinchenkoepfen zugespielt wird ;)
Nachdem sich keiner von uns als mutmasslicher Terrorist entpuppte (Flasche Rum, potenzielles Bombenwerkzeug war schon leer) und auch keine Meerschweinchenreste mehr vorhanden waren ging es wieder in den immer mehr ausserst gemuetlich wirkenden Bus....hach ja....hatten ja nur noch ein paar Stuendchen vor uns....
Kurz vor 4 Uhr morgens hiess es dann: Ankunft in Guayaquil, an einem fuer suedamerikanische Verhaeltnisse ausserst modern wirkendem neuem Terminal (ihr solltet mal den Flughafen in Bogota sehen...wurde wahrscheinlich schon erbaut bevor es ueberhaupt Flugzeuge gab...)
Ja...fast 4 Uhr morgens...mords Kohldampf...aber im neuen modernen Terminal hat natuerlich alles zu...alles ruhig...nur hier und da ein paar vereinsamte zwielichtige Gestalten (ja da zaehl ich uns auch mal dazu...)...mehr nicht.

Das Licht des grossen verheissungsvollen Zeichens das in der Sprache jeder Nation der Erde den Gasthof zum goldenen Torbogen feierlich ankuendigt und welches uns schon vorher engelsgleich entgegengeleuchtet hatte entpuppte sich als betruegerisch...da naemlich der erhoffte Essenstempel , Ziel aller Sehnsuechte, weit und breit nicht zu finden war.
So machten wir uns dann mitsamt Gepaeck auf eine abentuerliche Reise quer ueber eine 4-spurige Strasse hinueber zu einer mehr oder weniger einladenden Tanke mit kleinem Laden, wahrscheinlich Treffpunkt fuer saemtliche zwielichtig aussehende Trucker und Schmuggler der Gegend (sprich; wir vielen nicht sonderlich auf...)
Egal...erstmal gabs yummi yummi Fruehstueck: Hot Dog zweifelhafter Herkunft, Chips und Bier...was braucht man mehr???
Zurueck im Terminal wurden die Tickets gekauft, da wir mit dem Bus weiter nach Montañita wollten, einem kleinen aber sehr bekannten Dorf direkt an der Pazifikkueste Ecuadors gelegen. Surferspot v.a. wegen bis zu 4 Meter hoher Wellen
Mittlerweile seit ueber 24 Stunden auf den Beinen gammelten wir noch eine Weile leicht pennerartig auf dem Fussboden des Terminals rum, bis unser Bus endlich startbereit war. Auf zur naechsten Etappe!

Bald nachdem die Sonne ueber der wunderschoenen Landschaft Ecuadors aufgegangen erreichten wir auch schon das Meer. Den Rest der Fahrt fuhren wir direkt an der Paziffikueste entlang....einfach nur herrlich....
Um 8 Uhr morgens war der Trip dann nach 27 langen aber durch irgendwie unterhaltsamen Stunden vorbei. Doch die naechste Mission, Platz zum Pennen suchen, stand auch schon in Aussicht.
Sogleich standen natuerlich auesserst hilfsbereite junge Maenner zur Verfuegung, die natuerlich von den Hostels eingestellt waren, um Werbung zu machen. Quer durch den Sand (Dorf befindet sich wie gesagt direkt am Strand..also keine gepflasterten Strassen, nur feiner Sand) schleppten wir unser Gepaeck zum naechstbesten Hostel.
Nur Backpackerhostels, sehr bunt, hauptsaechlich aus Bambus gebaut, unten meist kleine Bars und Surfershops...war schon eine besondere Atmosphaere...schon irgendwie touristisch aber eher auf Surfer und total verpeilt durchs Land ziehende Backpacker ausgerichtet...Familien und All-inclusive Hotels mit Einzelzimmer und Pool konnte man hier vergeblich suchen. Ueberall an den Strassen waren bereits jetzt die Einheimischen aber auch die Menschen zu finden, die quer durch Suedamerika ziehen, mal hier und mal dort leben...mal dies arbeiten mal das, und hier vor allem selbst hergestellten Schmuck verkaufen oder nachts mit Trommeln traditionelle Klaenge durch die Strassen schallen lassen...einfach nur wahnsinn....ein Leben das ich mir seit meinem Aufenthalt dort wirklich vorstellen koennte...,)
Sofort kommt man mit allen ins Gespraech...alles offen, gechillt..kein Stress....es gehoeren irgendwie alle zusammen. Hatten eher das Gefuehl irgendwo auf Jamaica oder Cuba zu sein...hatte auch irgendwie etwas von "Der Insel" aus "the Beach"...also ich rede wie gesagt von der Atmosphaere, nicht von der Landschaft...wobei das Dorf selbst schon Etwas an sich hatte...
Genau so hatte ich mir Suedamerika immer vorgestellt...in meiner Gastfamilie ist zum Beispiel nicht alles so relaxed wie ich es gerne haette...an sich ist die Sache Gastfamilie fuer mich glaube ich sowieso nicht das Richtige...ich wuerde mein Leben hier lieber so leben wie ich es moechte und es eben auch mehr auf diese Art und Weise ausleben...genau deswegen werde ich auf jeden Fall wiederkommen...fuer mich selbst...und vielleicht auch einfach quer durch den Kontinent ziehen...was gibts schoeneres? Stress und Arbeit hats genug auf der Welt ;)

Entschieden uns auf jeden Fall gegen das erste Hostel, und nahmen das naechste. 6er Zimmer (2 von uns waren in Quito ausgestiegen und sollten nachkommen) kleines Bad....10$!! ok..musste ich erstmal schlucken...hatte nicht damit gerechnet, dass wir immer Hostels nahezu direkt am Strand nehmen wuerden und somit auch nicht 10$ pro Nacht eingerechnet...schon jetzt wusste ich, dass ich mich beim Essen wohl sehr einschraenken muesste...bzw in allem...naja...ich arme Sozialarbeiterin halt.
Zimmer selbst...haha...waehrend Miguel unten auf seinem Bett sahs beschloss Claudia gleich mal oben aufs Stockbett zu klettern...ich habe in meinem Leben noch nie so instabile Stockbetten gesehen!! Noch nie....Das Ding lehnte sich ganz gefaehrlich zur Seite und die Holzstangen verschoben sich komplett in alle Richtungen...Die Geraeusche die es dabei machte liessen genauso vermuten, dass der jeweils unten Schlafende wohl die ganze Zeit Todesaengste ausstehen muesste...naja..die Geraeusche die die "Matratze" von sich gab, sobald man sich mal umdrehte waren auch nicht ohne...irgendwie konnten wir aber nur darueber lachen...hatten eh nicht wirklich vor sonderlich viel zu schlafen. Beim Wiederabsteigen (erneute Todesangst Miguels) haette Claudia es dann noch fast geschafft sich vom Deckenventilator skalpieren zu lassen, waehrend sie versuchte auf der kleinen Leiter des in alle Richtungen wankenden Bettes zu balancieren.
Nach lebensnotweniger Dusche (3 Maenner und 3 Frauen benutzen 1 (!!!) Bad) gings auch schon wieder raus...2. Fruehstueck (Bier und Chips...ja wir waren kreativ) und los zum Strand...wos dann auch schon wieder Rum gab...(nicht dass ich mir die staendige Sauferei leisten haette koennen..hatte ja wie gesagt kaum genug Geld zum Essen...aber was soll ich sagen...die wahnsinnige Gastfreundlichkeit der Kolumbianer...das ist hier einfach selbstverstaendlih...irgendjemand kauft halt ne Flasche rum und des passt dann scho..da wird nicht deutsch rumgerechnet wer jetzt was zu zahlen hat)


Ja das Bad...was soll man machen? Bei einem Dorf, das auf Strand gebaut ist kann man 50 mal am Tag duschen...man ist immer voller Sand!!! Un somit auch das komplette Zimmer...hinzu kommen die 3 maennlichen Wesen die das Bad mitbenutzten....yummi wars....





Der Strand...ja wirklich Surferparadies...tolle Wellen...viele Surfer..einfach schoen!


















Mordswelle....









Nachts dann eine ganz andere Atmopshaere...vor allem im Dorf! Trommelklaenge, Einheimische und Reisende die mitten auf der Strasse traditionelle Taenze aufuehrten, flammende Fackeln jonglierten...alle sahsen draussen auf den Strassen in Bars oder einfach nur im Sand...dann gabs natuerlich auch die kleinen Clubs und Tanzbars die vor morgens um 6 nicht zu machten...bzw eigentlich nie zumachten bevor nicht der letzte gegangen war...
Am Strand...Stille...ab und zu Gitarrenklaenge,...die meisten sahsen einfach nur im Mondlicht, das den Strand hell erleuchtete, tranken und hoerten dem Rauschen dieser Riesenwellen zu...(lol..ich werd die neue Rosamunde Pilcher....)

Weiter hinten gab es am ersten Abend eine kleine Fiesta der Strandbewohner die dort in Heangematten und kleinen Holzhuetten lebten...hauptsaechlich eben vorher erwaehnte Hippies mit ihrer verwaschenen Stoffkleidung, den Rastas, die grundsaetzlich einen Joint in der Hand haltend zu Reggae-Klaengen aller Nationen (ja ach Deutsch) ums Feuer tanzten...oder vielmehr schwebten...oder wankten...schwer zu beschreibendes Bewegungsmuster..
Nach einem kurzen Spaziergang quer ueber den Strand genau an den Stellen, an denen einen die Wellen immer noch ein bisschen erwischen und naechtlichem Bad im Meer schloss ich mich genau wie alle anderen der Fiesta an und wir verbrachten die ganze Nacht bis ca. 5 dort. War einfach super!

Zurueck im Hostel dann wie Willkommensueberraschung.
Miguel war im Vollsuff schon etwas frueher zurueckgekehrt und hatte..ja ratet mal...was gemacht???
Von innen zugesperrt und den Schluessel bei sich...
Da standen wir...halb 6 Uhr morgens und bereits ueber 48 Stunden auf den Beinen vor unserem Hotelzimmer und haemmerten so lange auf die Hoteltuer ein, Miguels Namen schreiend (und ihn verfluchend) bis wir irgendwann resignierten (und auch von anderen bereits schlafenden Hotelgeasten selbst verflucht wurden ;) ) Von einem seltsamerweise noch kurz anwesenden Mitarbeiter des Hostels bekamen wir die Info, dass wohl kein Zweitschluessel fuer das Zimmer vorhanden waere (was solln das fuern Hostel sein..nur ein Schluessel fuer ein Zimmer???)
Nach kurzer Resignationsstille, in der wir dem immer noch seeligem Schnarchen Miguels lauschten und uns bereits auf eine Nacht bzw. einen Morgen auf dem Holzfussboden einstellten, wurde der Kampf jedoch wieder mit Haemmern und gegen die Tuere treten aufgenommen...auch die alte Haarnadelmethode wurde angewendet wobei cih auf tragische Weise meine letzte Haarnadel verlor...aber alles half nichts...wenigstens war noch gut Restalkohol im Blut vorhanden...
Ploetzlich aber kam von Claudia weiter hinten der Ausruf "Permiso!!!!" (Also soviel wie Entschuldigung, ich will mal vorbei) und einem Ninjakrieger alle Ehre machend nahm sie Anlauf und trat mit voller Wucht gegen die Tuer...ok...die Wirkung war gleich null und im ersten Moment dachten wir alle, sie wolle nur ihrem Aerger Luft machen...der Zweite Versuch zeigte uns allerdings, dass wir falsch lagen..mit weitaus groesserem Kraftaufwand sprang Claudia gegen die Tuer und brach diese wirklich filmreif auf...Tuerrahmen komplett im Arsch, Schloss auf dem Boden und eine total aufgebrachte Claudia daneben....nach kurzer Stille der Fassungslosigkeit brachen wir erstmal alle zeitgleich in Gelaechter aus (fragt mich nicht wieso....) und konnten erst recht nicht wieder aufhoeren, als uns Miguel, den wir danach unsanft weckten irgendein unverstaendliches Zeug entgegenbrabbelte...
Trotz viel Gequietsche und Todesangst in den Betten goennten wir uns dann zum ersten mal nach ca. 50 Stunden auf den Beinen etwas Schlaf...

Nach ca. 4 Stunden hiess es dann auch schon wieder raus aus den Federn, Fruehstueck (diesmal wirklich hammerlecker..einfach wahnsinn...nie so gutes Fruehstueck gehabt wie in diesem Hostel) und zum Strand..wo Bier und Rum wieder nicht fehlen durften.
Vorher wurde uns allerdings erstmal wieder bewusst, dass wir nachts bzw morgens bei Tagesanbruch unsere Tuer zerstoert hatten...ok...musste ja irgendwie wieder zu reparieren sein.
In voelliger Ignoranz der Tatsache, dass der komplette Tuerrahmen hinueber war, begannen wir damit, das Tuerschloss mit dem Feuerloescher zu bearbeiten, in der Hoffnung die Tuer wenigstens provisorisch wieder schliessen zu koennen und danach einfach das Hostel zu wechseln...bei dieser Aktion schafften wir es jedoch auf glohrreiche Weise auch noch den Feuerloescher zu demolieren....







Half alles nichts...wir mussten uns an die Leute vom Hostel wenden...ok..zumindest mit der halben Wahrheit. Erklaerung: wir waeren morgens heimgekommen und haetten unser Zimmer aufgebrochen vorgefunden....
Aber wozu sich Sorgen machen??? Wir waren irgendwo in Ecuador am Strand, inmitten des gechilltesten Voelkchens dass ich je kennenlernen durfte...es wurden keine weiteren Fragen gestellt...hat eigentlich auch kaum jemanden interessiert...irgendwann kam halt dann jemand, hat das Schloss repariert, den Tuerrahmen ebenfalls (bzw hat ganz kreativ neuen Tuerrahmen gebaut) und ging dann wieder...damit war die Sache erledigt.
Kein grosses Ding...in Deutschland unvorstellbar....

Um die Beschreibung der naechsten Tage kurz zu machen:

Bis morgens um 5 in den Strassen, am Lagerfeuer am Strand oder in den "Stranddiscos" gewesen, Haufen nette und interessante Leute aus aller Welt kennengelernt, danach bis halb 7 immer am Strand den Sonnenaufgang abgewartet...wurde insgesamt von 6 Typen auf eine Art angemacht, die an Dreistigkeit alles uebertrifft (da hat man vor dem Hallo, ich bin... schon gleich mal die eine Hand unterm Oberteil und die andere weiter suedlich...), in der Regel dann ca 3 Stunden vormittags geschlafen (wenn man bedenkt dass ich am Anfang innerhalb von 3 Naechten insgesamt nur ca. 4 Stunden geschlafen hatte, und davon 50 Stunden am Stueck ueberhaupt nicht...)
Haben dann schliesslich doch mal das Hostel gewechselt (auch wieder 10$, aber riesen Matratzen, total bequem, sauber, stabile Stockbetten, eigener schon fast terrassenartiger Balkon mit Haengematten...fuer den selben Preis...haha...mittlerweile waren wir auch schon zu acht)


Montañita frueh morgens (ganz verlassen)




Unser erstes Hostel (also das in dem wir randalliert haben...) mit der "Bar" in ders morgens einfach ein hammer Fruehstueck gab!!




im Hostel, vor unserem Zimmer




Hmmm...frische Muscheln zum Fruehstueck.....



Nachts in Montañita


















Peru, Ecuador, Kolumbien und Deutschland




Unser dauerbekiffter Ami-Kumpel (leider seinen Namen vergessen...naja...er weis ihn bestimmt auch nicht mehr....)



Ich bei der Darstellung meines groessten Talentes dieser Woche: Augenzumachen beim Fotografieren....war wegen des Schlafentzugs wohl ein wenig lichtgeschockt


Unser Balkon vor dem neuen Hotelzimmer...diesmal das Geld wert




Aehm...ja....Apfeltabak halt...(ja..wirklich!!!!)




Am letzten Tag beschlossen wir noch mit dem Bus nach Salinas zu fahren, um andere Straende zu sehen, da uns von Hairo gesagt wurde, dass diese dort viel schoener seien und dass wir ja eh weitr noerdlich muessten, Richtung Kolumbien.
Ok gesagt getan, letztendlich nahmen wir dann doch ein Sammeltaxi und fuhren auf einer wunderschoene Kuestenstrasse den Pazifik entlang, nach Salinas...

Auf dem Weg nach Salinas



Ja Salinas...grosse Stadt...Hotelsuche bei abnormaler Hitze, Straende typisch touristisch fuer Familienurlaub...einfach nur Kommerz...die Matratzen im endlich gefundenen einigermassen bezahlbaren Hotel bestanden meiner Einschaetzung nach aus Granit...sowas hatte ich noch nie erlebt...(wobei...hab auch schon mal auf dem Boden geschlafen....)







Spaeter fanden wir zwar noch heraus, dass es hier wirklich wunderschoene fast einsame Straende gab...aber dafuer hatten wir keine Zeit mehr...fuer Hairo war schon der Commerz-Strand von Salinas schoen genug..haha...naja...hatten es schon bereut auf ihn ghoert zu haben..aber immerhin waren wir dann die letzte Nacht in der Stadt, an einem hell erleuchteten Strand (mittlerweile seit einer Woche ohne erwaehnenswerten Schlaf...diese Nacht gabs natuerlich auch keinen), war mal Abwechslung.
Bei Blick auf die Karte Ecuadors konnten wir Hairos intelligenten Beitrag, dass wir ja jetzt weiter noerdlich und somit naeher an Kolumbien waeren eindeutig widerlegen...da wir uns offenbar nun weiter suedlich befanden...der Mann hats wirklich drauf ;)

Am naechsten Tag hiess es dann wieder Aufstehen (um 11 Uhr nach 4 stunden Schlaf) total ueberstuerzt raus aus dem Hotel (wollten ja eigentlich schon um 8 los) noch schnell direkt am Strand gegessen (ok..manchmal wurde echt keine Ruecksicht darauf genomme dass ich kein Geld hatte...nach bisl Fisch und Salatblatt fuer fast 10$ war ich pleite...) und rein in den Bus, auf zur ueber 24 Stunden langen Rueckreise, die aehnlich verlief, wie Anreise..erspar euch also Details. Nur eins ist zu sagen...die Fahrt von Ipiales nach Pasto ist der Hammer...Berge...die Vulkangepraegte Landschaft, ueberall riesige Wasserfaelle die in die Taeler stuerzen...eine Fahrt wert!
Rueckblickend betrachtet war es eine tolle und lustige Woche, in der ich viele interessante Menschen kennengelernt habe, die in mir immer noch den Wunsch wecken, einfach mein Leben lang verplant durch Suedamerika zu ziehen und mal hier oder mal da zu arbeiten und zu leben.
Ich fuer meinen Teil haette weniger gefeiert und waer mehr gereist um so viel wie moeglich zu sehen...da mir aber ja eh sogar das Geld fuer genug Essen gefehlt hatte, haette sich das sowieso eruebrigt..auch wenn die anderen fuer so etwas bereit gewesen waeren.
Haette auch sehr gern Surfunterricht genommen...hm..ja...haette...wer schickt mir Geld???

Letztendlich stand ich dann am Sonntag, nach 8 Tagen nahezu ohne Schlaf am Flughafen in Buc und stellte fest, dass ich nur noch 10.000 Peso hatte..n icht genug fuer ein Taxi....hab dann ein fach wahllos irgendwelche Kolumbianer angesprochen und gefragt, ob ich bei ihnen im Taxi mitfahren koennte...hab dann nach kurzer Verweiflung doch noch Glueck gehabt, als ein Mann schaetzungsweise Ende 30, zurueckkahm und meinte ich koenne mit ihm kostenlos bis zum Terminal fahren und muesse nur den Rest selber zahlen...
Wirklich nett...hab mich mit ihm auch gut unterhalten....auch wenn mir spaeter mal wieder klar wurde, wie unvorsichtig ich mich in diesem Land verhalte, dass oft nur den Anschein von Sicherheit macht...aber das ist wieder eine andere Geschichte..
Bin wieder da, hab letzte Nacht nach einstuendiger Panik eine Kakerlake in meinem Zimmer massakriert und endlich wieder konkrete Reiseplaene (hab nur noch einmal Urlaub, nicht dass ihr denkt ich reis hier nur rum, was grad den Anschein hat...stimmt nicht!!! Ich arbeite!!! jawohl!!) mit einem sehr netten Deutschen den ich hier kennengelernt hab und der mich natuerlich gleich auf die Tatsache aufmerksam machen musste, dass man Kakerlaken normalerweise nicht kaltbluetig erschlagen sollte. Nicht dass er zum Amnesty International der Kakerlakenrechte gehoeren wuerde...nein...mir wurde schlicht und ergreifend nur die Info mitgeteilt, das weibliche Kakerlaken ihre Eier bzw. Larven im Koerper tragen und diese sich dann im Zimmer verteilen....Hab beschlossen, dass mein Kandidat eine maennliche Kakerlake war...oder dass im Falle des Falles, die Ameisen, die sich sogleich ueber den Kadaver hermachten die Larven gefressen haben...egal...wie gut, dass hier jeden Tag geputzt wird...vielleicht sollte jetzt aber ein agressiveres Putzmittel her....
In der Nacht zum Montag wurde ich um ca. 4 Uhr ganz unsanft aus meinem wild wackelndem Bett in meinem noch mehr wackelnden Zimmer geworfen...mein erstes Erdbeben....5,1 auf der Richterskala....net schlecht! War echt n richtig uebler Schlag, alles hat gebebt....hab mich aber als es rum war einfach wieder umgedreht und weitergeschlafen waehrend meine Gastmutter anscheinend noch ewig fluchtbereit im Bett lag und zu Gott gebetet hat dass es nicht erst richtig uebel wird...hm...naja is ja nix passiert ;)

Zu guter letzt mache ich trotz des langen Textes darauf aufmerksam (ja so nett bin ich), dass ich ingesamt fast 50 Stunden durch Ecuador gefahren bin und euch nicht mit 5 Seiten Landschaftsbeschreibungen nerve....die Landschaft haette es naemlich verdient!!! ;)

Also dann machts gut, bis bald

Nachts am Strand


Kurz vor Sonnenaufgang (bzw. Monduntergang ;) )